
Eine chronische Entzündung der Prostata kommt bei Männern jeden Alters vor. In den meisten Fällen ist der Auslöser ein infektiöser Faktor: Trichomonas, Staphylokokken und Gonokokken. In den Körper eindringende Bakterien verursachen eine Entzündung des Harnröhrenkanals, der Prostata selbst.
Die chronische Form der Prostatitis verläuft oft asymptomatisch. Die Krankheit selbst wird erst nach dem Übergang zur akuten Form festgestellt. Die späte Diagnose erklärt sich auch dadurch, dass die ersten Symptome einer chronischen Prostatitis bei Männern oft ignoriert werden.
Statistiken zeigen eine ständige „Verjüngung“ der Krankheit. Patienten in ihren 30ern wenden sich zunehmend an Urologen.
Chronische Prostatitis: Was ist das?
Die Prostata befindet sich unter der Blase. Die Hauptfunktionen beschränken sich auf den Schutz der Harnblase vor dem Eindringen von Samenflüssigkeit sowie die Produktion von Prostatasekret, einem notwendigen Bestandteil der männlichen Samenflüssigkeit. Eine durch Infektionen, Stauungen und andere Faktoren verursachte Entzündung des Drüsengewebes wird nach und nach dauerhaft.
Eine chronische Prostatitis führt zu degenerativen Veränderungen. Die Struktur des Gewebes verformt sich allmählich. Vor dem Hintergrund einer Entzündung treten häufig Steine in den Kanälen auf. Einige Arten von Prostatitis verursachen die Entstehung von Krebs.
Um die Unterscheidung verschiedener Prostataerkrankungen zu erleichtern, wurde ein internationales Klassifizierungssystem entwickelt.
Chronische Prostatitis – Ursachen
Es ist allgemein anerkannt, dass eine Entzündung der Prostata vor allem durch zwei Faktoren verursacht wird: bakteriell und nicht bakteriell.
Die erste ist mit dem Eindringen von Krankheitserregern und Infektionen in den Körper des Patienten verbunden. Am häufigsten sind sexuell übertragbare Bakterien der Auslöser.
Die zweite Erkrankungsursache ist nicht mit einem Infektionserreger verbunden. Auslöser einer Entzündung können sein:
- Unterkühlung des Körpers.
- Hormonelle Ungleichgewichte im Zusammenhang mit Alter und unregelmäßigem Sexualleben.
- Schlechte Gewohnheiten.
- Verletzungen der Beckenorgane.
- Stagnation durch Stoffwechselstörungen und Bewegungsmangel.
Nach der Diagnose einer Prostatitis muss die Ursache der chronischen Prostatitis ermittelt werden. Der Therapieverlauf richtet sich danach, was genau die Entzündung verursacht hat. Bakterielle und nichtinfektiöse Prostatitis werden unterschiedlich behandelt.
Urologen nennen mehrere weitere Faktoren, die die Situation verschlimmern und den schweren Krankheitsverlauf beeinflussen:
- Sexuelle Abstinenz.
- Weniger Ejakulation (unterbrochener Geschlechtsverkehr als Verhütungsmethode wählen).
- Stress.
- Schlechte Angewohnheiten: Alkoholmissbrauch und Rauchen.
- Schlechte Ernährung.
- In der Vergangenheit erlittene entzündliche Erkrankungen. Urethritis und Zystitis sind häufig die Ursache einer Prostatitis in chronischer Form.
Eine Entzündung geht mit destruktiven Veränderungen der Prostata einher, wodurch die Krankheit in mehrere Kategorien eingeteilt werden kann.
Klassifikation der chronischen Entzündung der Prostata
Verschiedene Arten von Prostatitis haben einen eigenen ICD-10-Code erhalten: N41. Zur Klärung der Diagnose und Differenzierung der Katalysatorinfektion wird eine separate Klassifizierung B95-B97 verwendet. Die Symptombewertungsskala unterteilt die Erkrankung in verschiedene Gruppen und Untergruppen:
- I - akute Entzündung, begleitet von einem starken Temperaturanstieg und Fieber.
- II – chronische Prostatitis, verursacht durch einen infektiösen Faktor.
- III - Klasse umfasst eine Krankheit, bei der sich das Beckenschmerzsyndrom zu manifestieren beginnt. Es ist üblich, zwei Untergruppen zu unterscheiden:
- IIIA – es gibt Anzeichen eines entzündlichen Prozesses. Leichtes Fieber bleibt bestehen.
- IIIB – keine Entzündung.
- IV - Prostatitis, bei der es keine symptomatischen Manifestationen gibt. Abweichungen von der Norm werden ausschließlich durch instrumentelle Diagnoseverfahren festgestellt.
Laut ICD-Code:
- Bei N41.1 wird chronische Prostatitis diagnostiziert.
- N41.8 Entzündliche Erkrankungen der Prostata.
- N41.9 Eine genaue Diagnose wurde nicht gestellt.
Wie sich eine chronische Prostatitis äußert: ihre Symptome
Die ersten Anzeichen einer chronischen Prostatitis bei Männern treten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium auf. Oft zeigt die anfängliche Entwicklung keine klinischen Manifestationen. Die Symptome sind, auch wenn sie vorhanden sind, vorübergehend, kurzfristig und von geringer Intensität.
Entsprechend den klinischen Manifestationen werden drei Stadien der Entwicklung einer Prostatitis unterschieden:
- Erste indirekte Anzeichen einer chronischen Prostatitis – wie bereits erwähnt, äußert sich der Krankheitsbeginn nicht in klar unterscheidbaren Symptomen. Die Manifestationen sind subtil oder fehlen vollständig. Anzeichen, auf die Sie achten sollten: Brennen beim Samenerguss, verminderte Potenz, Schmerzen beim Wasserlassen.
- Sekundäre Anzeichen einer chronischen Entzündung der Prostata: In diesem Stadium treten pathologische Veränderungen in der Gewebestruktur, das Auftreten narbenartiger Formationen und eine Abnahme der Urogenitalfunktion auf. Das Stadium ist gekennzeichnet durch eine starke Verschlechterung der Potenz und des Wasserlassens, vermehrtes Schwitzen, starke Schmerzen im Beckenbereich, in der Lendenwirbelsäule und im Hodensack.
- Anzeichen einer fortgeschrittenen Erkrankung: Die Prostata funktioniert nicht mehr normal. Gesundes Gewebe beginnt sich zu verwandeln. Die Drüse nimmt an Größe zu. Im Urin treten Blut und Eiter auf, es besteht ständig das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung und nächtliche Toilettengänge werden häufiger. Die Erektionsfähigkeit lässt so stark nach, dass wir von völliger sexueller Impotenz sprechen können.
Zusätzlich zu den für jedes Entwicklungsstadium charakteristischen Symptomen gibt es allgemeine Anzeichen, die während des gesamten Krankheitsverlaufs auftreten.
Schmerzsyndrom
Eine chronische Prostatitis im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium weist ausgeprägte Symptome auf. Die charakteristischen klinischen Manifestationen sind starke Schmerzen, die nicht von selbst verschwinden und den Einsatz von Analgetika und Antispasmodika erfordern.
Das Schmerzsyndrom begleitet die gesamte Entwicklung der Krankheit. Bei den primären Anzeichen einer Prostatitis sind Beschwerden und Brennen im Harnröhrenkanal von geringer Intensität und werden daher oft ignoriert. Schmerzen werden oft fälschlicherweise auf Radikulitis oder Müdigkeit zurückgeführt. Nach einer Linderung der Schmerzen oder der Einnahme eines krampflösenden Mittels verschwindet das Symptom meist.
Mit der Zeit wird das Krankheitsbild intensiver. Das Schmerzsyndrom äußert sich intensiver und bleibt nach Einnahme von Analgetika bestehen. Unangenehme Empfindungen begleiten jeden Akt des Wasserlassens, Stuhlgangs und der Ejakulation.
Der Schmerz strahlt von der Wirbelsäule in den Hodensack, manchmal auch in die Gliedmaßen, und geht mit Krämpfen und Taubheitsgefühlen einher. Hautausschläge, Juckreiz und Brennen des Gewebes im Prostata- und Genitalbereich sind eine normale Reaktion des Körpers auf innere Entzündungen.
Temperaturanstieg
Eine chronische Entzündung der Prostata geht in akuter Form mit Hitze und Fieber einher. Es kommt zu einem starken Temperaturanstieg, der 39-40° erreicht. Die Indikatoren sind stabil. Die Körpertemperatur sinkt auch nach Einnahme von Antipyretika nicht.
Eine langsame Prostatitis ist durch leichtes Fieber gekennzeichnet. Konstante Anzeichen einer chronischen Entzündung, im Bereich von 37–37,2°.

Es ist strengstens verboten, die Temperatur zu senken und selbst Medikamente einzunehmen, um äußere Erscheinungen zu reduzieren!
Dysurie
Die ersten Anzeichen einer chronischen Prostatitis zeigen sich bei verschiedenen Störungen beim Wasserlassen. Mit der Zeit verstärken sich die Symptome, was die Erkennung der Krankheit erleichtert. Manifestationen einer Dysurie:
- Häufiger Drang, nachts auf die Toilette zu gehen.
- Gefühl einer unvollständigen Entleerung der Blase.
- Hämaturie (Blut im Urin), eitriger Ausfluss.
- Schmerzen beim Wasserlassen.
Klinische Symptome und die Intensität ihrer Manifestation haben direkten Einfluss auf die Diagnose und erfordern zusätzliche obligatorische Untersuchungen. Die Symptome können auf andere entzündliche Erkrankungen des Urogenitalsystems, Hyperplasie und Onkologie hinweisen.
Pathologien der Geschlechtsorgane
Bei einer chronischen Prostatitis kommt es zu Narbenbildungen, die die Blutversorgung beeinträchtigen. Ein Mangel an Nährstoffen führt zu folgenden Erscheinungsformen:
- Verminderte Potenz: Bei chronischer Prostatitis werden sexuelle Störungen beobachtet. Eines der charakteristischen Symptome ist eine normale Erektion, die beim Geschlechtsverkehr stark abnimmt. Im Spätstadium stellt sich eine stabile Potenz ein.
- Unfruchtbarkeit: Nach dem Auftreten von Narben in den Samenkanälen nimmt die Lebensfähigkeit der Spermien ab. Eine Entzündung verändert die Struktur und Zusammensetzung des Ejakulats. Im fortgeschrittenen Stadium verdickt sich das Sperma und es bilden sich Klumpen.
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Es wird Ausfluss aus dem Harnröhrenkanal beobachtet. Beim Geschlechtsverkehr, insbesondere während der Ejakulation, sind Beschwerden und schmerzhafte Symptome zu spüren. Oft führen psychosomatische Gründe zu einer anhaltenden Impotenz des Patienten.

Die Hauptsymptome einer chronischen Prostatitis: Schmerzen, erhöhte Körpertemperatur, Dysurie, Funktionsstörung der Geschlechtsorgane. Bei der Diagnosestellung werden die Intensität und Dauer des Zeitraums ab dem Einsetzen der klinischen Symptome sowie die damit verbundenen Symptome berücksichtigt.
Wie lässt sich eine chronische Entzündung der Prostata erkennen?
Prostatitis hat keine Symptome, die eine genaue Unterscheidung der Krankheit ermöglichen. Einige Erkrankungen des Urogenitalsystems weisen ähnliche Symptome auf. Eine genaue Diagnose kann nur nach einer umfassenden Untersuchung des Patienten gestellt werden, einschließlich Labortests und Methoden zur instrumentellen Erkennung der Krankheit.
Bei Verdacht auf Funktionsstörungen der Beckenorgane wird der Urologe eine obligatorische rektale Untersuchung anordnen. Werden beim Abtasten Gewebeveränderungen festgestellt, sind mehrere Laboruntersuchungen vorgeschrieben.
Laborforschungsmethoden
Klinische Blut- und Urintests differenzieren das Vorliegen eines entzündlichen Prozesses und können oft den Auslöser für die Entstehung der Krankheit erklären. Für die Diagnose benötigen Sie zusätzliche Informationen aus den Ergebnissen folgender Laboruntersuchungen:
- Zytologische und bakteriologische Urinanalysen. Der PSA-Wert wird ermittelt. Bei einer Entzündung des Drüsengewebes steigt der Proteinspiegel deutlich an.
- Ich werde einen Abstrich aus der Harnröhre machen.
- Mikroskopie des Prostatasekrets: Anhand der Ergebnisse werden Fehlfunktionen der Prostata festgestellt. Unterscheiden Sie Krebs von chronischer Gewebeentzündung. Das Aussäen von Prostatasekret ist während der akuten Krankheitsphase, die mit hoher Körpertemperatur, einer Verschlimmerung von Hämorrhoiden oder Rissen im Anus einhergeht, verboten.
- Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten (sexuell übertragbare Infektionen): Einer der häufigsten Auslöser einer Entzündung der Prostata sind pathogene Mikroorganismen. Trichomonas, Staphylokokken und Gonokokken können die Krankheit verursachen. Prostatitis entwickelt sich während der aktiven Phase der Bakterienvermehrung und nachdem die Infektion bereits abgeheilt ist.

Laboruntersuchungen sind ein zwingender Bestandteil der Diagnose einer Prostatitis und der anschließenden Wahl der Behandlungsmethode.
Instrumentelle Erkennung der Krankheit
Es gibt drei Hauptmethoden zum Testen auf Prostatitis. Jede instrumentelle Diagnosemethode gibt Aufschluss über Veränderungen in der Struktur des Drüsengewebes und hat ihre eigenen Indikationen und Kontraindikationen:
- Tomographie: Zur Diagnose einer chronischen Prostatitis wird häufig eine MRT verordnet. Die Studie ermöglicht es Ihnen, ein schichtweises Bild der Prostata zu erhalten. MRT-Anzeichen weisen genau auf eine chronische Entzündung hin und weisen auch auf den Beginn einer Gewebedegeneration zu einer bösartigen Formation hin. Die Magnetresonanztomographie ist absolut harmlos, weist jedoch Kontraindikationen auf, da Patienten mit Herzschrittmachern, Metallklammern und Shunts (die bei chirurgischen Eingriffen verbleiben) nicht untersucht werden können.
- Der transrektale TRUS ist eine aussagekräftige Methode, die das Vorliegen einer Entzündung zuverlässig anzeigt. Ultraschallzeichen für strukturelle Veränderungen in der Prostata, abhängig von der Art der chronischen Prostatitis, sind: Abweichungen von der Norm in Volumen und Größe, Struktur und das Vorhandensein pathologischer Formationen. Bei akuter Entzündung des Enddarms, Rissen im Anus oder Hämorrhoiden werden Ultraschalltechniken nicht verschrieben.
- Ultraschall: Die transabdominale Technik hat keine Kontraindikationen. Die Methode ist weniger aussagekräftig als TRUS und MRT. Ultraschallzeichen erschweren die Bestimmung des Raumes in der Bauchhöhle. Diagnoseergebnisse sind oft umstritten und bedürfen einer Abklärung. Der Vorteil des Ultraschalls liegt in der Einfachheit und Geschwindigkeit der Untersuchung.

Die Genauigkeit des Ultraschallbildes hängt weitgehend von der Erfahrung des untersuchenden Arztes ab.
Differenzielle Erforschung der Krankheit
Nach Erhalt der Ergebnisse klinischer und biochemischer Studien werden die Symptome einer chronischen Entzündung der Prostata beurteilt. Es wurden gemeinsame, weltweit gültige Diagnosestandards entwickelt.
Um die Arbeit des Urologen zu erleichtern, wurde der NIH-CPSI-Symptomindex erfunden, der in Form eines Fragebogens oder Fragebogens erstellt wurde. Der Arzt füllt die Felder des Dokuments aus und stellt anschließend eine Diagnose.
Es gibt Computerprogramme, die auf dem NIH-CPSI-Index basieren. Der Arzt muss einen Fragebogen ausfüllen und das System führt selbstständig eine zusammenfassende Beurteilung der Symptome einer chronischen Prostatitis durch. Die Wirksamkeit der Technik wurde weltweit nachgewiesen.
Nach der Berechnung der Ergebnisse des Fragebogens wird bei der Diagnosestellung die weitere Auswertung instrumenteller und klinischer Studien berücksichtigt: das Vorliegen von Ultraschallzeichen einer chronischen Prostatitis, ein Anstieg des PSA-Wertes, die Identifizierung eines Infektionsmarkers durch Sekretmikroskopie. Je mehr Daten dem Urologen vorliegen, desto genauer ist das Ergebnis.
Was bei chronischer Prostatitis gefährlich ist: ihre Folgen
Die Folgen einer chronischen Prostatitis bei Männern sind Funktionsstörungen des Urogenitalsystems. Dazu gehören:
- Impotenz.
- Akuter Harnverhalt.
- Unfruchtbarkeit.
Faserveränderungen, die eine fortgeschrittene Erkrankung begleiten, verursachen die Entwicklung einer Onkologie. Normales Gewebe degeneriert zu bösartigem Gewebe. Daher ist es eine äußerst wichtige Aufgabe des Urologen, funktionelle Veränderungen der Prostata zu verhindern, um die Entstehung von Krebs zu verhindern.
Bei der Diagnosestellung wird das Vorliegen einer intraepithelialen Neoplasie der Prostata, einem Vorboten von Onkologie und fibrösen Veränderungen, berücksichtigt. Eine fortgeschrittene Erkrankung macht häufig eine Operation erforderlich: Prostatektomie.
Die Diagnose einer Prostatitis und die Abgrenzung der Erkrankung von verwandten Erkrankungen der Beckenorgane ist eine wichtige Aufgabe für Ärzte und Patienten. Das Erkennen der ersten Symptome hängt ganz vom Mann selbst ab. Wenn Sie Beschwerden beim Wasserlassen, verminderte Erektion oder anhaltendes leichtes Fieber verspüren, sind dies Gründe, sofort einen Arzt aufzusuchen. Zuspätkommen ist gefährlich!

























